
Claudia Belemann-Hülsmeyer, Pressesprecherin, Ratsmitglied
- Ratskandidatin und Pressesprecherin der SPD Fraktion Schwerte
Privat
- 58239 Schwerte
- claudia.belemann@nullspd-schwerte.de
Am 12. Wochenende im coronagezeichneten Deutschland bin ich von der SPD Schwerte als Ratskandidatin aufgestellt worden, unter Coronabedingungen: 50 Delegierte verteilt über die große Halle der Rohrmeisterei, Mundschutzpflicht, sobald man aufstand, Desinfektionsmittel, immer auf Abstand bedacht.
So wie dieser Parteitag wird auch die Wahl am 13. September durch die Corona-Pandemie gezeichnet sein – und vor allem die Arbeit des künftigen Rates! Corona erscheint wie ein Brandbeschleuniger.
Probleme, die schon lange da sind, bekommen im Zuge von Corona eine neue, existentielle Wucht, im Kleinen wie im Großen. Schwerte spart seit 2012 wie verrückt als Stärkungspaktkommune und war guten Mutes, die Überschuldung in den Griff zu kriegen.
Jetzt ist durch Corona der komplette Konsolidierungsplan zerschossen. Allein die Gewerbeeinnahmeverluste belaufen sich 2020 auf mindestens 4,2 Mio Euro. In Deutschland schien schon vor Ausbruch der Pandemie eine wachsende Gruppe von Menschen anfällig für Stimmungsmache, jetzt rennen die unterschiedlichsten Gruppen wahnsinnigen Verschwörungstheorien nach.
Die Uneinigkeit in der EU wirkt schon lange besorgniserregend, aber jetzt ist klar: wenn es nicht gelingt, gemeinsam ein überzeugendes Paket zur Bekämpfung der Corona-Auswirkungen auf den Weg zu bringen, ist die EU tot.
In den USA ist schon lange klar, dass es ein gravierendes Problem mit willkürlicher Polizeigewalt und Rassismus gibt. Doch jetzt eskaliert die Situation in schockierender Weise, auch vor dem Hintergrund, dass überproportional viele Schwarze und Latinos Opfer der Pandemie geworden sind. Die Probleme scheinen sich immer dramatischer aufzutürmen: auch die Situation der Flüchtlinge im Mittelmeer, an den Grenzen und in den Lagern; nicht zu vergessen die Trockenheit als spürbares Zeichen des Klimawandels.
Es ist zum-Weglaufen-wollen, den Kopf-in-den-Sand-stecken. Aber letztlich gibt es keine Alternative als sich politisch einzubringen – und sei es nur im Kleinen.